Dienstag, 31. Mai 2011

Es geht voran

Luzilla ist im Wasser. Keine 2 Wochen später als geplant. Gestern bei heftigem unteren Wind ein paar Runden zwischen Donaustadt- und Reichsbrücke gedreht - man fliegt quasi bergauf (Endorphine-Overdose!) und hoppelt eher unelegant über gischtige Wellen zu Tal.

Die Martina hat erst ab 1. Juni frei, und wär mir, wenn ich schon weg wär, dorthin nachgekommen, wo ich schon wär, wenn ich schon weg wär. Das hat sich erübrigt. Wir werden die 1.928 Stromkilometer bergab gemeinsam unterwegs sein. Der Abfahrtstermin hat sich von "in Bälde" oder "irgendwann nächste Woche" auf "ab 2. Juni" geändert. Über abendliches GuteReiseWünschen auf der Daubel in den nächsten Tagen würden wir uns freuen.

Sonntag, 22. Mai 2011

Polyester

Und jährlich grüßt das Polyester. Mit diesem Werkstoff ist mein Boot überzogen. Der Vorbesitzer war ein Polyesterkünstler, der ganze Boote ausschließlich aus diesem Material gebaut hat. Auch seine 3. Zähne hat er sich ("i brauch kan Zahnarzt") aus diesem Kunstharz gegossen. Jede Änderung oder Reparatur an der Luzilla ist begleitet von Polyesterdämpfen und -staub - den Weg in mein Herz hat das Material nie gefunden.


Eigentlich könnte ich schon weg sein, auch das Wetter meint es heuer extrem gut mit mir, aber:
  • ich lasse mich sehr gerne von der Arbeit an der Luzilla ablenken. Besuche an der Donau sind immer willkommen, ich hab frei!
  • ich habe in meiner Auszeit sehr schnell einen traumhaften Zustand entspannter Wurschtigkeit erreicht. Ich habe zB 2 Tage damit zugebracht,
    • zu versuchen ein neues Positionslicht zu montieren,
    •  nachdem das gescheitert ist, wenigstens die neuen, von meinem Bruder angefertigten U-Bolzen zu montieren, die auch zum Schutz des neuen Positionslichtes gedient hätten,
    • das Ergebnis anzuschaun,
    • 1x darüber zu schlafen und es als zu gefährlich für enge Häfen einzustufen,
    • die U-Bolzen wieder dezumontieren (gar nicht so leicht, waren für "die Ewigkeit" verbaut),
    • versucht mein Stromaggregat wieder anzuwerfen, um die Schäden der De-/Montage zu beseitigen,
    • den Rest des 2. Tages versucht den defekten Anlassteil meines Stromaggregats zu reparieren.
    Das waren 2 schöne Tage. Am Abend hat immer der Biber vorbeigeschaut und die 3 Enten, die jede Nacht die obere Plattform meiner Daubelanlage vollscheissen, haben sich auch herumgetrieben und gekeppelt, weil ich ihren Platz so lange in Anspruch genommen habe.
Sogar das mit dem ungeliebten Werkstoff geht jetzt. Eine Bekannte, mir beim polyestern zusehend, hat mein Werken mit Worten wie "meditativ" und "Zen" kommentiert.

Samstag, 7. Mai 2011

LUZILLA

so heißt mein Boot seit heuer, in weiterer Folge wird von ihr (der Zille Luzilla), und nicht mehr von ihm (dem Boot) die Rede sein. Den Namen muss ich noch draufpinseln, und taufen mag ich sie auch - ob sie allerdings eine Attacke mit einer Magnum-Champagnerflasche goutieren würde ist zweifelhaft, ich werde mir eine sanftere Methode ausdenken.


Die erste Woche meiner Auszeit stand nicht unter dem "Leben auf der Donau"-, sondern eher unter dem "Leben auf dem Fahrrad"-Motto. Viele Dinge für die Reise waren noch zu organisieren/kaufen/bestellen. Fast jeden Tag Zickzack durch Wien von Geschäft zu Geschäft gefahren - angenehmes Einkaufen, viel Zeit, dazwischen neue Wirten ausprobiert, und mein Hang zu Betrieben mit anachronistischen Öffnungszeiten (nein, nicht jeden Tag den ganzen Tag, am Freitag eher nicht und am Samstag sowieso nicht - ich mag das) war dank Tagesfreizeit kein Problem.