Mittwoch, 17. August 2011

Stromkilometer 1.927,875 LU Wien

Die Wetterprognose hält was sie versprochen hat. Um 09:45 fahre ich auf eine ruhige Donau unter einem blauen Himmel, und der einzige Wind, den ich spüre, ist der Fahrtwind. Schnell geht's dahin, das einzige was mich aufhalten könnte ist eine lange Wartezeit bei der Schleuse Gabčíkovo. Bei der Zufahrt zur Schleuse sehe ich, dass sich gerade ein Schwarzer in Richtung Schleuseneinfahrt bewegt. Ich fahre bis knapp hinter ihn und rufe bei der Schleuse an: kein Problem, ich kann auch einfahren, soll den Schwarzen überholen und vorne verheften. Super!


Um 16:00 fahre ich aus der Schleuse aus - jetzt bleibt sogar noch ein bisserl Zeit für eine Pause beim Dodo in Bratislava. Viel Holz kommt mir im Schleusenkanal und danach auf der Donau entgegen - seltsam, von einem Hochwasser habe ich eigentlich nichts gelesen. Die Luzilla bekommt noch 20l Sprit und ich 1l Flüssigkeit, einen Kaffee und einen Mohnstrudel. Ich treffe den Betreiber der Orther Schiffsmühle, der erklärt das Holz auf dem Wasser: die March bringt dieses ein.

Weiter gehts um 17:30, bei der Ausfahrt aus dem Hafen ein ziemlicher Schreck: auf der Donau bekomme ich Holz in die Schraube, der Motor stirbt ab und ich werde von der starken Strömung sehr schnell abgetrieben. Und wennst schon Pech hast, dann kommt noch was dazu: ich sehe wie ein rotes Torpedo auf mich zukommt und die Luzilla voll backbord trifft. War natürlich kein Torpedo und es ist nicht auf mich zugekommen, sondern die Luzilla hat es mit ziemlicher Wucht gegen eine spitze, rote Fahrwasserbregrenzungstonne getrieben. Der Motor springt gleich wieder an und ich kann mich rasch wieder von der Tonne lösen - uff, kann sehr viel schlechter ausgehen, so ein "Torpedoangriff". Die Tonne hat mit ihrer Spitze nur ein kleines Cut in der Außenhaut und dem Holz der Luzilla hinterlassen.


Ab der Marchmündung ist die Donau wieder holzfrei. Um 20:00 komme ich bei der Schleuse Freudenau an, jetzt ist's schon finster - egal, durch Wien fahre ich auch in der Nacht. 30 Minuten warten, und ich werde alleine in der kleinen, rechten Schleusenkammer geschleust. Um 21:30 lege ich bei der Daubel an, die Martina erwartet mich schon. Eine Woche Urlaub habe ich noch, die werde ich in Wien verbringen.

2 Kommentare:

  1. Hallo, liebe Daubler,
    selten, dass man einen Blog von Anfang bis Ende liest, hier war es der Fall. Tolles Thema, gut berichtet.
    Wann geht es weiter?
    Liebe Grüsse aus Wien

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  2. Vielen Dank. Hab selbst eine mordsdrum Freud mit meinem Geschreibsel - ob und wann es weitergeht kann ich nicht sagen, der Reisebericht hat sich quasi von selbst geschrieben; irgendwie habe ich diese Unzahl an Eindrücken dokumentieren müssen.

    Jetzt, wieder in der Arbeit, und unter Sonnenentzug leidend, tu ich mir sehr schwer... Werma schaun.

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