Dienstag, 5. April 2011

2005, 2006: Donausüchtig

war ich sehr schnell. Ursprüngliche Pläne, wie ich die Zeit in meinem neuen Refugium verbringen werde, waren in Windeseile über den Haufen geschmissen. Schauen (Wasser, Wolken, Pflanzen, Tiere), Lauschen (das Knauern der Eisenkonstruktion der Hütte bei Wellenschlag, Vogelgebrüll, die Geräusche der Stadt je nach Windrichtung) und Spüren (die Reaktion der Hütte und der Verheftung auf Wellen und den Wasserstand) beschäftigen mich vollauf. Bald war auch klar, dass ich eine Zeitmaschine erworben hatte - man fährt z'Mittag auf die Donau, setzt sich kurz hin, plötzlich ist es finster, man packt z'samm und zuhause angekommen ist es weit nach Mitternacht.

Aber wie das halt so ist mit Süchten, man hat nie genug. Ich habe unpackbare Wolkenformationen, Gewitter, Sonnenuntergänge, Marienerscheinungen, eine zugefrorene Donau und Hochwässer erlebt. Trotz Abenteuern sonder Zahl mit Schwänen, Enten und Bibern - bald war klar: ich will mehr, ein Boot muss her!


Natürlich muss es das klassische Donauboot sein: eine Zille. Die bewegt man traditionellerweise mittels rudern (bergab) und stangeln (bergauf) - wenn man ein paar Stromkilometer machen mag montiert man einen Motor.


Auch den konnte ich günstig (nicht nur die Zeit, auch der Wert des Geldes verändert sich am Wasser) gebraucht erstehen. 40PS YAMAHA 2Takter - übermotorisiert - süchtig halt.

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