Die Wetterprognose hält was sie versprochen hat. Um 09:45 fahre ich auf eine ruhige Donau unter einem blauen Himmel, und der einzige Wind, den ich spüre, ist der Fahrtwind. Schnell geht's dahin, das einzige was mich aufhalten könnte ist eine lange Wartezeit bei der Schleuse Gabčíkovo. Bei der Zufahrt zur Schleuse sehe ich, dass sich gerade ein Schwarzer in Richtung Schleuseneinfahrt bewegt. Ich fahre bis knapp hinter ihn und rufe bei der Schleuse an: kein Problem, ich kann auch einfahren, soll den Schwarzen überholen und vorne verheften. Super!
Um 16:00 fahre ich aus der Schleuse aus - jetzt bleibt sogar noch ein bisserl Zeit für eine Pause beim Dodo in Bratislava. Viel Holz kommt mir im Schleusenkanal und danach auf der Donau entgegen - seltsam, von einem Hochwasser habe ich eigentlich nichts gelesen. Die Luzilla bekommt noch 20l Sprit und ich 1l Flüssigkeit, einen Kaffee und einen Mohnstrudel. Ich treffe den Betreiber der Orther Schiffsmühle, der erklärt das Holz auf dem Wasser: die March bringt dieses ein.
Weiter gehts um 17:30, bei der Ausfahrt aus dem Hafen ein ziemlicher Schreck: auf der Donau bekomme ich Holz in die Schraube, der Motor stirbt ab und ich werde von der starken Strömung sehr schnell abgetrieben. Und wennst schon Pech hast, dann kommt noch was dazu: ich sehe wie ein rotes Torpedo auf mich zukommt und die Luzilla voll backbord trifft. War natürlich kein Torpedo und es ist nicht auf mich zugekommen, sondern die Luzilla hat es mit ziemlicher Wucht gegen eine spitze, rote Fahrwasserbregrenzungstonne getrieben. Der Motor springt gleich wieder an und ich kann mich rasch wieder von der Tonne lösen - uff, kann sehr viel schlechter ausgehen, so ein "Torpedoangriff". Die Tonne hat mit ihrer Spitze nur ein kleines Cut in der Außenhaut und dem Holz der Luzilla hinterlassen.
Ab der Marchmündung ist die Donau wieder holzfrei. Um 20:00 komme ich bei der Schleuse Freudenau an, jetzt ist's schon finster - egal, durch Wien fahre ich auch in der Nacht. 30 Minuten warten, und ich werde alleine in der kleinen, rechten Schleusenkammer geschleust. Um 21:30 lege ich bei der Daubel an, die Martina erwartet mich schon. Eine Woche Urlaub habe ich noch, die werde ich in Wien verbringen.
Daubler
Leben auf der Donau
Mittwoch, 17. August 2011
Dienstag, 16. August 2011
Stromkilometer 1718 RU Esztergom
Eine kurze Etappe von Szentendre nach Esztergom, landschaftlich sehr beeindruckend. Auf den noch zu fahrenden 20km der Szentendre Duna tut sich bootsmäßig sehr viel. Sonntag und ein wirklich schöner Sommertag, auch die Strandbäder an den Ufern sind gut gefüllt.
Danach wieder auf der Donau durchs Ungarische Mittelgebirge - sehr schön. Die große Schlinge noch und vorbei an ein paar Sandinseln, die heute belebt und mit Sonnenschirmen bepflanzt sind.
Esztergom. Gleich vor der größten Kirche Ungarns, die auf einem Hügel am Donauufer steht in die Kis Duna - dort ist die Marina Nautica von Attila Papp. Vom Betreiber des Waterfront Hotel in Szentendre habe ich eine Flasche Wein für Attila mitbekommen - solche Botendienste mache ich gern. Gleich nach dem Anlegen werden wir am Steg von 2 Budapester Bootsfahrern auf sehr guten Wein von einem Freund von Ihnen aus der Plattensee-Gegend eingeladen. Leider, wir müssen noch ins El Greco Vendégház, wo wir gestern Zimmer reserviert haben, und halbwegs nüchtern auftauchen sollten. Wär nett gewesen, den Tag gleich mit den beiden am Nachmittag am Bootssteg ausklingen zu lassen.
Das "Zimmer" im El Greco ist unglaublich: riesig, optimal am Fuß des Burgbergs gelegen, komplett eingerichtete Küche, und eine Treppe zu einer Galerie mit einem weiteren Bett - größer als unsere Wohnung, glaub ich. Es gibt auch ein Café, das allerdings nur am Wochenende geöffnet ist, der schöne Gastgarten im Innenhof kann von den Zimmermietern genützt werden.
Die Basilika wird natürlich besichtigt - über unzählige Stufen kann man die Außenseite der Kuppel besteigen - grandiose Aussicht auf die Donau und die Umgebung.
Esztergom wird wahrscheinlich unser letzter Halt vor Wien sein. An einem schönen Tag, mit ein bisserl Glück bei der Schleuse Gabčíkovo und einem Tankstopp in Bratislava sollten die 210km bis zur Daubel in Wien bewältigbar sein. Martina muss am Mittwoch wieder arbeiten, Dienstag sollte der Reisetag sein, aber: in der Nacht zieht eine Gewitterfront vorbei, der Dienstag ist zwar wieder sonnig aber viel zu windig für eine so lange Fahrt.
Also wieder ein Abschied auf einem Bahnhof, diesmal aber nur für einen Tag, so das Wetter morgen passt - angekündigt ist ein Traumtagerl.
In der Marina legen immer mehr österreichische Boote an. Sehr nette Menschen, mit denen ich den Nachmittag/lauen Abend auf dem sehr angenehmen Steg verbringe.
Danach wieder auf der Donau durchs Ungarische Mittelgebirge - sehr schön. Die große Schlinge noch und vorbei an ein paar Sandinseln, die heute belebt und mit Sonnenschirmen bepflanzt sind.
Esztergom. Gleich vor der größten Kirche Ungarns, die auf einem Hügel am Donauufer steht in die Kis Duna - dort ist die Marina Nautica von Attila Papp. Vom Betreiber des Waterfront Hotel in Szentendre habe ich eine Flasche Wein für Attila mitbekommen - solche Botendienste mache ich gern. Gleich nach dem Anlegen werden wir am Steg von 2 Budapester Bootsfahrern auf sehr guten Wein von einem Freund von Ihnen aus der Plattensee-Gegend eingeladen. Leider, wir müssen noch ins El Greco Vendégház, wo wir gestern Zimmer reserviert haben, und halbwegs nüchtern auftauchen sollten. Wär nett gewesen, den Tag gleich mit den beiden am Nachmittag am Bootssteg ausklingen zu lassen.
Das "Zimmer" im El Greco ist unglaublich: riesig, optimal am Fuß des Burgbergs gelegen, komplett eingerichtete Küche, und eine Treppe zu einer Galerie mit einem weiteren Bett - größer als unsere Wohnung, glaub ich. Es gibt auch ein Café, das allerdings nur am Wochenende geöffnet ist, der schöne Gastgarten im Innenhof kann von den Zimmermietern genützt werden.
Die Basilika wird natürlich besichtigt - über unzählige Stufen kann man die Außenseite der Kuppel besteigen - grandiose Aussicht auf die Donau und die Umgebung.
Esztergom wird wahrscheinlich unser letzter Halt vor Wien sein. An einem schönen Tag, mit ein bisserl Glück bei der Schleuse Gabčíkovo und einem Tankstopp in Bratislava sollten die 210km bis zur Daubel in Wien bewältigbar sein. Martina muss am Mittwoch wieder arbeiten, Dienstag sollte der Reisetag sein, aber: in der Nacht zieht eine Gewitterfront vorbei, der Dienstag ist zwar wieder sonnig aber viel zu windig für eine so lange Fahrt.
Also wieder ein Abschied auf einem Bahnhof, diesmal aber nur für einen Tag, so das Wetter morgen passt - angekündigt ist ein Traumtagerl.
In der Marina legen immer mehr österreichische Boote an. Sehr nette Menschen, mit denen ich den Nachmittag/lauen Abend auf dem sehr angenehmen Steg verbringe.
Standort:
Gran, Ungarn
Samstag, 13. August 2011
Stromkilometer 1657 + 11km die Szentendre Duna zu Berg = Szentendre
Schöne Fahrt bis Szentendre. Ca. 20° + 10km/h oberer Wind + 30km/h Fahrtwind: ziemlich frisch am Vormittag, wir ziehen sogar unsere Handschuhe an.
Glatte Donau, bis auf die Fahrt durch Budapest, da dürfte es durch den vielen Verkehr und den Häuserschluchtenwind einfach immer wellig und rauh sein.
Wieder durch Budapest durch, ein kurzer Tankstopp bei der Árpád híd, neben der Hajógyári-sziget kann man ein bisserl was vom Sziget Fest hören. Der Szentendre-Arm der Donau ist um einiges schmäler als der Hauptarm. Viele Wochendhäuschen auf Stelzen an den Ufern, die Großschifffahrt frequentiert diesen Arm nicht.
Das Waterfront Hotel war ein Glücksgriff. Schöne, schon ein bisserl ältere, Anlage, großes Zimmer mit Balkon zum Wasser - sehr angenehm. Szentendre ist die meisbesuchte Kleinstadt Ungarns, mit einer Vorortbahn an Budapest angebunden und von einer Künstlerkolonie bevölkert gibt es viele Museen, Galerien und natürlich haufenweise Restaurants, Cafés und andere Lokale. Vieles ist sehr touristisch, ein bisserl suchen und man findet wirklich nette Aufenthaltsorte: in dem Café in dem wir den Abend verbringen bekomme ich nach meinem Wunsch nach einem Fröccs einen Liter Soda und einen halben Weißwein - sieht man mir schon an, was ich immer trinke?
Am nächsten Tag holt uns Csabi vom Hotel ab. Wir verbringen einen entspannten Nachmittag in dem Lokal am Römerufer, wo wir uns schon im Juni getroffen haben, mit ihm, seiner Frau und seiner quirligen Tochter Saphira, genannt Manó. Er muss um 18:00 arbeiten und liefert uns noch beim Parlament ab, wo er uns um 21:15 wieder abholen wird. Wir gehen das Donauufer entlang bis zur Markthalle, und dort in die Ráday utca. Viele kleine Bühnen und Liveperformances in dieser Straße, wo sich ein Lokal an das andere reiht.
Es ist schon finster bei unserem Retourweg zum Parlament durch die Innenstadt von Budapest - Váci utca usw. - Vollmond ist auch, so schön!
Csabi bringt uns wieder nach Szentendre zurück. Vielen, vielen Dank für alles und viel Glück bei deinen Paris-Plänen Csabi!
Glatte Donau, bis auf die Fahrt durch Budapest, da dürfte es durch den vielen Verkehr und den Häuserschluchtenwind einfach immer wellig und rauh sein.
Wieder durch Budapest durch, ein kurzer Tankstopp bei der Árpád híd, neben der Hajógyári-sziget kann man ein bisserl was vom Sziget Fest hören. Der Szentendre-Arm der Donau ist um einiges schmäler als der Hauptarm. Viele Wochendhäuschen auf Stelzen an den Ufern, die Großschifffahrt frequentiert diesen Arm nicht.
Das Waterfront Hotel war ein Glücksgriff. Schöne, schon ein bisserl ältere, Anlage, großes Zimmer mit Balkon zum Wasser - sehr angenehm. Szentendre ist die meisbesuchte Kleinstadt Ungarns, mit einer Vorortbahn an Budapest angebunden und von einer Künstlerkolonie bevölkert gibt es viele Museen, Galerien und natürlich haufenweise Restaurants, Cafés und andere Lokale. Vieles ist sehr touristisch, ein bisserl suchen und man findet wirklich nette Aufenthaltsorte: in dem Café in dem wir den Abend verbringen bekomme ich nach meinem Wunsch nach einem Fröccs einen Liter Soda und einen halben Weißwein - sieht man mir schon an, was ich immer trinke?
Am nächsten Tag holt uns Csabi vom Hotel ab. Wir verbringen einen entspannten Nachmittag in dem Lokal am Römerufer, wo wir uns schon im Juni getroffen haben, mit ihm, seiner Frau und seiner quirligen Tochter Saphira, genannt Manó. Er muss um 18:00 arbeiten und liefert uns noch beim Parlament ab, wo er uns um 21:15 wieder abholen wird. Wir gehen das Donauufer entlang bis zur Markthalle, und dort in die Ráday utca. Viele kleine Bühnen und Liveperformances in dieser Straße, wo sich ein Lokal an das andere reiht.
Es ist schon finster bei unserem Retourweg zum Parlament durch die Innenstadt von Budapest - Váci utca usw. - Vollmond ist auch, so schön!
Csabi bringt uns wieder nach Szentendre zurück. Vielen, vielen Dank für alles und viel Glück bei deinen Paris-Plänen Csabi!
Standort:
Sankt-Andrä, Ungarn
Donnerstag, 11. August 2011
Wieder in Baja
Der Grenzaufenthalt in Bezdan (Бездан) geht wieder reibungslos über die Bühne und auch die Wiedereinreise in die EU dauert nicht lange.
In Mohács wird nach dem Behördenparkour (Polizei - Zoll - Wasserschutzpolizei - Amtsärztin [haben sie blinde Passagiere an Bord vorgefunden? War die Anzahl der Erkrankungen an Bord höher als bei anderen Reisen? Wie viele Passagiere und Besatzungsmitglieder sind während dieser Reise verstorben?]) zum 1. mal auf der Reise das Boot von Zoll und Polizei angeschaut (aber nicht betreten) und ich werde zum 1. mal gefragt, was ich denn so mit mir führe - keine weiteren Kontrollen, mir wird geglaubt. Die ungarische Polizistin macht mich noch auf die Gewitterfront aufmerksam, die hinter uns aufzieht, und wünscht uns viel Glück und eine trockene Weiterfahrt bis Baja. Es geht sich aus: wir erreichen Baja vor dem großen Wolkenbruch - 1. schlechte Nachricht: das Hotel Duna ist ausgebucht. Wurscht, wir ziehen ins Hotel Kaiser, gleich gegenüber, auch nicht schlecht. Einen großen Balkon auf den Hauptplatz und eine Dusche mit Radio und Lichteffekten hat dieses Zimmer. Ausdruckstanz und Mitgesang zu Falcos Jeanny beim morgendlichen Duschen mit Wasser aus allen Richtungen - ein Traum!
Das Wetter bleibt eher kühl - Jean, langärmliges Hemd und Schuhe(!) werden zum Standard - seltsames Gefühl. Im Hafen treffe ich wieder Hafenmeister Stefan, er hat die 2. schlechte Nachricht für uns: die Bootstankstelle in Baja ist schon wieder kaputt - schlecht, wir haben vor, bis Budapest weiterzufahren, da müssen alle Kanister voll sein bei der Abfahrt. Am nächsten Tag ist Wochenmarkt, da fährt Stefan mit seiner Frau mit dem Auto in die Stadt - er bietet an mit mir zu einer Straßentankstelle zu fahren - super, das Angebot nehme ich gerne an: danke, danke, danke Stefan.
Nach dem Benzinbunkern am nächsten Tag gehen wir auch auf den Wochenmarkt. Die Martina ersteht eine wünderschöne Plastikkleiderschürze - da werdens schauen auf der Donau, so bunt! Ich habe auch schon Csabi in Budapest kontaktiert wegen einem Platz für uns und die Luzilla, da kommt die 3. schlechte Nachricht: In Budapest findet dieses Wochenende das Sziget Festival statt, Hotelzimmer sind in Budapest gut, aber seit Monaten ausgebucht. 2 Möglichkeiten:
Baja sonst: spazieren gehen, neue Wirtshäuser und Kaufhäuser finden (Jugend forscht), noch einen Kanister kaufen und: Haltepertő, Lilahagymával und Fröccs!
Nach Szentendre sind's fast 200km, wir brechen um 09:00 gen Norden auf.
Die schönste Galionsfigur der Donau (Gastlandflagge wechseln) |
In Mohács wird nach dem Behördenparkour (Polizei - Zoll - Wasserschutzpolizei - Amtsärztin [haben sie blinde Passagiere an Bord vorgefunden? War die Anzahl der Erkrankungen an Bord höher als bei anderen Reisen? Wie viele Passagiere und Besatzungsmitglieder sind während dieser Reise verstorben?]) zum 1. mal auf der Reise das Boot von Zoll und Polizei angeschaut (aber nicht betreten) und ich werde zum 1. mal gefragt, was ich denn so mit mir führe - keine weiteren Kontrollen, mir wird geglaubt. Die ungarische Polizistin macht mich noch auf die Gewitterfront aufmerksam, die hinter uns aufzieht, und wünscht uns viel Glück und eine trockene Weiterfahrt bis Baja. Es geht sich aus: wir erreichen Baja vor dem großen Wolkenbruch - 1. schlechte Nachricht: das Hotel Duna ist ausgebucht. Wurscht, wir ziehen ins Hotel Kaiser, gleich gegenüber, auch nicht schlecht. Einen großen Balkon auf den Hauptplatz und eine Dusche mit Radio und Lichteffekten hat dieses Zimmer. Ausdruckstanz und Mitgesang zu Falcos Jeanny beim morgendlichen Duschen mit Wasser aus allen Richtungen - ein Traum!
Das Wetter bleibt eher kühl - Jean, langärmliges Hemd und Schuhe(!) werden zum Standard - seltsames Gefühl. Im Hafen treffe ich wieder Hafenmeister Stefan, er hat die 2. schlechte Nachricht für uns: die Bootstankstelle in Baja ist schon wieder kaputt - schlecht, wir haben vor, bis Budapest weiterzufahren, da müssen alle Kanister voll sein bei der Abfahrt. Am nächsten Tag ist Wochenmarkt, da fährt Stefan mit seiner Frau mit dem Auto in die Stadt - er bietet an mit mir zu einer Straßentankstelle zu fahren - super, das Angebot nehme ich gerne an: danke, danke, danke Stefan.
Nach dem Benzinbunkern am nächsten Tag gehen wir auch auf den Wochenmarkt. Die Martina ersteht eine wünderschöne Plastikkleiderschürze - da werdens schauen auf der Donau, so bunt! Ich habe auch schon Csabi in Budapest kontaktiert wegen einem Platz für uns und die Luzilla, da kommt die 3. schlechte Nachricht: In Budapest findet dieses Wochenende das Sziget Festival statt, Hotelzimmer sind in Budapest gut, aber seit Monaten ausgebucht. 2 Möglichkeiten:
- a) nach Dunaújváros in die Ráckeve-Duna schleusen (ein Anruf bei der Schleuse ergibt dass dieses möglich wäre: fixe Schleusenzeiten um 07:00, 11:00, 15:00 und 19:00) und dort eine Unterkunft suchen, oder
- b) in Budapest tanken und noch ein Stückerl die Szentendre Duna fahren und eine Unterkunft in Szentendre suchen.
Baja sonst: spazieren gehen, neue Wirtshäuser und Kaufhäuser finden (Jugend forscht), noch einen Kanister kaufen und: Haltepertő, Lilahagymával und Fröccs!
Nach Szentendre sind's fast 200km, wir brechen um 09:00 gen Norden auf.
Standort:
Frankenstadt, Ungarn
Montag, 8. August 2011
In Apatin (Апатин) muss man ein bisserl bleiben
Wir wohnen wieder in einem der Appartements der Marina. Schöner Aufenthalt. Zwischen Essenseinladungen bei den Baracs und Lokalbesuchen in der näheren Umgebung mit ihnen, ein bisserl dem Treiben in der Marina zusehen: in sehr kleinen Autos werden große Mengen Picknickuntensilien herbeigekarrt und gemeinsam mit vielen Menschen in sehr kleine Boote verladen. Ab gehts auf eine der Donausandstrandinseln hier in der Nähe.
Sehr fesche Boote gibt es hier. Hauptsächlich Eigenbauten aus Aluminium oder Stahl.
Nach einer Essenseinladung bei den Baracs (hervorragender Dirndlschnaps vorher!) können wir sie überzeugen, uns nicht mit dem Auto wieder zurückzuchauffieren, sondern unsere dicken Bäuche selbst auf unseren verkümmerten Beinen zurück zur Marina tragen zu lassen. In der Fußgängerzone hören wir einen seltsamen deutschen Dialekt - 3 ältere Damen stehen beeinand und tratschen. Ihnen fällt auf, dass sie uns aufgefallen sind und gleich sprechen sie uns an. 3 Donauschwäbinnen die auf den Beginn der deutschen Messe in der Himmelfahrtskirche warten - zu der laden sie uns ein. Als sie merken, dass Messen nicht so unseres sind, überzeugen sie uns mit "das geht ganz schnell, nur 15 Minuten, keine Predigt!" Und so ist es: schnell wird die Zeremonie heruntergespult, unterbrochen nur von ein paar deutschen Liedern - sehr stimmungsvoll.
Ein Lokal ist uns bei unserem ersten Aufenthalt aufgefallen, besucht hatten wir es bis jetzt nicht: das Cидро (= Sidro = Anker) gleich hinter der Marina. Die fidelen Wachauer haben es auch empfohlen, kaum sitze ich dort werd ich schon angesprochen. Slavko und Lila (was für ein schöner Name!), haben ihr Arbeitsleben in München verbracht und wohnen jetzt in Apatin. Sie laden uns für den nächsten Tag ein, diese Einladung müssen wir leider ausschlagen, wir sind schon mit den Baracs verabredet - Essenseinladungsstress! Mit den beiden verbringen wir einen sehr angenehmen Abend im Cидро und sie helfen uns auch an unserem Abfahrtstag bei der Kapitania und der Polizei - in Belgrad hatte wieder unser "Freund" (der selbe wie schon unter http://daubler.blogspot.com/2011/07/noch-immer-belgrad.html beschrieben) Dienst und weigerte sich die Martina offiziell auf der Crewliste einzutragen (das sollen die in Novi Sad oder Apatin machen), und das war natürlich falsch. Die Apatiner Polizei macht es, ist sich aber nicht sicher, ob sie mir glauben soll, dass ich wirklich in Belgrad vorstellig war. Da ist Slavko eine große Hilfe, danke, danke, danke. Unser Belgrader "Freund" war der einzige ungute Behördenkontakt, den wir bis jetzt auf der Reise hatten (und es waren deren viele, durchgehend freundlich und hilfsbereit), aber er war herausragend in seiner Präpotenz und Inkompetenz. Um 13:00 fahren wir ab Richtung Ungarn.
Sehr fesche Boote gibt es hier. Hauptsächlich Eigenbauten aus Aluminium oder Stahl.
Nach einer Essenseinladung bei den Baracs (hervorragender Dirndlschnaps vorher!) können wir sie überzeugen, uns nicht mit dem Auto wieder zurückzuchauffieren, sondern unsere dicken Bäuche selbst auf unseren verkümmerten Beinen zurück zur Marina tragen zu lassen. In der Fußgängerzone hören wir einen seltsamen deutschen Dialekt - 3 ältere Damen stehen beeinand und tratschen. Ihnen fällt auf, dass sie uns aufgefallen sind und gleich sprechen sie uns an. 3 Donauschwäbinnen die auf den Beginn der deutschen Messe in der Himmelfahrtskirche warten - zu der laden sie uns ein. Als sie merken, dass Messen nicht so unseres sind, überzeugen sie uns mit "das geht ganz schnell, nur 15 Minuten, keine Predigt!" Und so ist es: schnell wird die Zeremonie heruntergespult, unterbrochen nur von ein paar deutschen Liedern - sehr stimmungsvoll.
Ein Lokal ist uns bei unserem ersten Aufenthalt aufgefallen, besucht hatten wir es bis jetzt nicht: das Cидро (= Sidro = Anker) gleich hinter der Marina. Die fidelen Wachauer haben es auch empfohlen, kaum sitze ich dort werd ich schon angesprochen. Slavko und Lila (was für ein schöner Name!), haben ihr Arbeitsleben in München verbracht und wohnen jetzt in Apatin. Sie laden uns für den nächsten Tag ein, diese Einladung müssen wir leider ausschlagen, wir sind schon mit den Baracs verabredet - Essenseinladungsstress! Mit den beiden verbringen wir einen sehr angenehmen Abend im Cидро und sie helfen uns auch an unserem Abfahrtstag bei der Kapitania und der Polizei - in Belgrad hatte wieder unser "Freund" (der selbe wie schon unter http://daubler.blogspot.com/2011/07/noch-immer-belgrad.html beschrieben) Dienst und weigerte sich die Martina offiziell auf der Crewliste einzutragen (das sollen die in Novi Sad oder Apatin machen), und das war natürlich falsch. Die Apatiner Polizei macht es, ist sich aber nicht sicher, ob sie mir glauben soll, dass ich wirklich in Belgrad vorstellig war. Da ist Slavko eine große Hilfe, danke, danke, danke. Unser Belgrader "Freund" war der einzige ungute Behördenkontakt, den wir bis jetzt auf der Reise hatten (und es waren deren viele, durchgehend freundlich und hilfsbereit), aber er war herausragend in seiner Präpotenz und Inkompetenz. Um 13:00 fahren wir ab Richtung Ungarn.
Samstag, 6. August 2011
Wieder in Apatin (Апатин)
Beim Nachdenken über die Fahrt nach Apatin fällt mir auf: Benzin könnte ein Problem werden. Wir brauchen jetzt doch um einiges mehr: Bergauf + Martina + mehr Gepäck = mehr Verbrauch als ich dachte. Apatin sollte sich ausgehen, nur: da patz ich schon den "ein bisserl was haben wir immer noch"-Kanister an, und die Fahrt wäre dann sehr unentspannt. Ich kaufe noch einen 10l Kanister beim Benzinbunkern per Taxi - beruhigt brechen wir z'Mittag mit Luzilla, dem kleinen Tanker, auf.
Für die 3 Tankstopps finden wir sehr idyllische Platzerln - Natur pur, eine Nutzung dieser Ufers ist, außer als Auslauf/Weide für Haustiere, nicht möglich, da man überall Spuren der scheinbar regelmäßigen Überschwemmungen sieht. Viele Inseln, zum Teil mit diesem traumhaften ganz feinen Donausand am Strand - karibisch irgendwie, glaub ich, ich war noch nie in der Karibik.
Wieder vorbei am kroatischen Ufer der Donau - leider - Ilok steht ganz oben auf unserer Liste der in nächster Zeit zu besuchenden Orte. Alleine schon wegen dem Graševina.
In Apatin angekommen schauen wir gleich bei den Baracs vorbei. Große Freude allerseits, natürlich müssen wir zum Essen bleiben, spät wirds. Die Fahrt durch den stockdunklen Winterhafen zu unserem Liegeplatz ist, weil ich meine Stirnlampe vergessen habe, nicht ganz einfach.
Für die 3 Tankstopps finden wir sehr idyllische Platzerln - Natur pur, eine Nutzung dieser Ufers ist, außer als Auslauf/Weide für Haustiere, nicht möglich, da man überall Spuren der scheinbar regelmäßigen Überschwemmungen sieht. Viele Inseln, zum Teil mit diesem traumhaften ganz feinen Donausand am Strand - karibisch irgendwie, glaub ich, ich war noch nie in der Karibik.
Wieder vorbei am kroatischen Ufer der Donau - leider - Ilok steht ganz oben auf unserer Liste der in nächster Zeit zu besuchenden Orte. Alleine schon wegen dem Graševina.
In Apatin angekommen schauen wir gleich bei den Baracs vorbei. Große Freude allerseits, natürlich müssen wir zum Essen bleiben, spät wirds. Die Fahrt durch den stockdunklen Winterhafen zu unserem Liegeplatz ist, weil ich meine Stirnlampe vergessen habe, nicht ganz einfach.
Standort:
Западнобачки Округ, Serbien
Donnerstag, 4. August 2011
Wieder in Novi Sad (Нови Сад)
Gute Idee einen Tag zu warten. Nur mehr ein paar weisse Wolkerln am Himmel, kein Wind und nicht mehr so viel Holz auf der uns nur leicht gewellt entgegenströmenden Donau. Heute begegnen wir den TID-Kanuten.
Einzelne Kanus und kleine Gruppen kommen uns entgegen. Wir warten auf die große Kanuflotte, die wir in Wien schon ein paar mal bewundert haben, nur: sie kommt nicht. Fast ein bisserl enttäuschend, entweder wir haben viele der Ruderer nicht gesehen, weil sie einen anderen Weg um eine Insel genommen haben, oder das Feld ist doch schon sehr ausgedünnt da herunten.
Bei der Talfahrt waren wir ganz fasziniert vom Steilufer auf der rechten Seite, diesmal bleiben wir eher linksufrig, wo sich flaches Schwemmland, immer wieder Inseln und schöne, natürliche Anlegemöglichkeiten für die Luzilla finden.
Optimal für Pausen zum Benzin umfüllen, Rauchen, Füße vertreten. In einer freien Bucht (die meisten sind von Schweinen, Kühen, Eseln und dergleichen bevölkert - die wollen wir nicht stören) bleiben wir ein bisserl länger. Wunderschönes Überschwemmungsgebiet: uralte Weiden und bunte Wiesen.
Wieder in Novi Sad haben wir mehrere Pläne: Plan A (nur kurz zum Ausklarieren und Benzin bunkern stehenbleiben, und weiter nach Vukovar zum Einklarieren in Kroatien) scheitert, da wir die Kapitania, oder besser gesagt einen Liegeplatz in der Nähe von dort, wo wir die Kapitania vermuten, nicht finden. Plan B: im Hafen darum bitten, die Kapitania zu kontaktieren scheitert, da Hafenmeister Branco erst um 20:00 zum Match Partizan Belgrad - Genk wieder im Hafen erwartet wird. Plan C: 1 Nacht in Novi Sad bleiben, wird von einer Mitarbeiterin des Restaurants neben der Marina heftig unterstützt: sie telefoniert stundenlang herum, um eine Bleibe für uns zu finden. Bei unserem 1. Aufenthalt wurde uns das Alaska Barka (oder Ribarsko Ostrvo = Fischerinsel) empfohlen. Gleich am anderen Ufer der Halbinsel, zwischen Marina und Donau, gelegen, war vor einem Monat komplett ausgebucht, die freundliche Rezeptionistin hat uns damals ein Zimmer im Hotel Duga organisiert. Diesmal haben wir Glück: wir dürfen einen der komplett neu renovierten Bungalows beziehen. Bizarr!
Güldene Tagesdecken und Pölster am riesigen Bett - völlig unerwarteter Luxus hier im Nirgendwo zwischen Donau und Industriegebiet. In soetwas haben wir noch nie genächtigt. Schauen diese Clubanlagen in diesen Urlaubsorten so aus? Amerikanisch anmutend, alle Wege im rechten Winkel, rechteckige Rasenflächen zwischen den rechteckigen Bungalows. Überdimensioniert wirkende Restaurants - in dem am Donauufer machen wir den neuen Plan D: hier bleiben wir ein bisserl (wer hätte das gedacht?) und Kroatien besuchen wir ein andermal.
Einzelne Kanus und kleine Gruppen kommen uns entgegen. Wir warten auf die große Kanuflotte, die wir in Wien schon ein paar mal bewundert haben, nur: sie kommt nicht. Fast ein bisserl enttäuschend, entweder wir haben viele der Ruderer nicht gesehen, weil sie einen anderen Weg um eine Insel genommen haben, oder das Feld ist doch schon sehr ausgedünnt da herunten.
Bei der Talfahrt waren wir ganz fasziniert vom Steilufer auf der rechten Seite, diesmal bleiben wir eher linksufrig, wo sich flaches Schwemmland, immer wieder Inseln und schöne, natürliche Anlegemöglichkeiten für die Luzilla finden.
Optimal für Pausen zum Benzin umfüllen, Rauchen, Füße vertreten. In einer freien Bucht (die meisten sind von Schweinen, Kühen, Eseln und dergleichen bevölkert - die wollen wir nicht stören) bleiben wir ein bisserl länger. Wunderschönes Überschwemmungsgebiet: uralte Weiden und bunte Wiesen.
Wieder in Novi Sad haben wir mehrere Pläne: Plan A (nur kurz zum Ausklarieren und Benzin bunkern stehenbleiben, und weiter nach Vukovar zum Einklarieren in Kroatien) scheitert, da wir die Kapitania, oder besser gesagt einen Liegeplatz in der Nähe von dort, wo wir die Kapitania vermuten, nicht finden. Plan B: im Hafen darum bitten, die Kapitania zu kontaktieren scheitert, da Hafenmeister Branco erst um 20:00 zum Match Partizan Belgrad - Genk wieder im Hafen erwartet wird. Plan C: 1 Nacht in Novi Sad bleiben, wird von einer Mitarbeiterin des Restaurants neben der Marina heftig unterstützt: sie telefoniert stundenlang herum, um eine Bleibe für uns zu finden. Bei unserem 1. Aufenthalt wurde uns das Alaska Barka (oder Ribarsko Ostrvo = Fischerinsel) empfohlen. Gleich am anderen Ufer der Halbinsel, zwischen Marina und Donau, gelegen, war vor einem Monat komplett ausgebucht, die freundliche Rezeptionistin hat uns damals ein Zimmer im Hotel Duga organisiert. Diesmal haben wir Glück: wir dürfen einen der komplett neu renovierten Bungalows beziehen. Bizarr!
Güldene Tagesdecken und Pölster am riesigen Bett - völlig unerwarteter Luxus hier im Nirgendwo zwischen Donau und Industriegebiet. In soetwas haben wir noch nie genächtigt. Schauen diese Clubanlagen in diesen Urlaubsorten so aus? Amerikanisch anmutend, alle Wege im rechten Winkel, rechteckige Rasenflächen zwischen den rechteckigen Bungalows. Überdimensioniert wirkende Restaurants - in dem am Donauufer machen wir den neuen Plan D: hier bleiben wir ein bisserl (wer hätte das gedacht?) und Kroatien besuchen wir ein andermal.
Standort:
Ribarsko ostrvo, Neusatz, Serbien
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