Donnerstag, 9. Juni 2011

Stromkilometer 1.561 LU Dunaföldvár

Baff war ich, als ich gestern unsere Zimmerwirtin in Nagymaros gefragt habe, ob sie für mich im Hafen von Dunaföldvár anrufen kann, ob die einen Platz für mich haben, sie kurz telefoniert und mir dann das Handy gegeben hat. "Servas, i bin da Charly aus Wien. I moch des do, wann kummt's denn? A Zimma? Ka Problem, do organisier i eich wos." Unerwartet.

Die Abfahrt ist wettermäßig eher auf der Kippe, schwarze Wolken überall, windig, aber keine Gewitterwarnung - los gehts. In Budapest haben wir ein Treffen um 12:00 mit Csabi aus dem Donauforum ausgemacht. Er hat mir die Koordinaten eines Beisls (das mit dem grünen Dach) mit eigenem Anlegesteg geschickt - perfekt für eine kurze Rast. Csabi kommt mit seiner entzückenden Tochter - ein wirklich netter Kontakt. Wir reden übers Bootfahren, und er gibt uns gute Tipps für die Weiterfahrt. Beim Abschied macht er ein paar Fotos und postet diese auch im Donauforum. Danke, Csabi, wir sehen uns wieder im August.


Nach der Abfahrt montiere ich die Digicam auf der Konsole, um die Fahrt durch Budapest filmisch festzuhalten.


Naja, eher ein erfrischendes Erlebnis als Sightseeing. Viel Verkehr (sogar ein Bus kommt uns entgegen) + böiger Wind = viele Wellen = viel Wasser von vorne.


Ich bin froh eine Unterwasserkamera gekauft zu haben.


Nach Budapest wird es wieder sehr flach bis auf ein paar malerische Steilufer auf der rechten Seite. Der lebhafte Wind dreht permanent, und beschert uns sogar, wenn er von oben bläst, immer wieder absolute Windstille im Boot bei voller Fahrt. In Dunaföldvár werden wir schon von Charly erwartet, der uns lautstarke Anweisungen zur Bewältigung der engen Hafeneinfahrt gibt: "Heast! Weida aufe!" Charly hat es vor ca. 20 Jahren hierher verschlagen. Nach seinem Arbeitsleben in der Lobau als Reitschulbesitzer und in Gänserndorf als Rinderzüchter hat er sich in der Pension statt einer desolaten Fischerhütte in Regelsbrunn um ATS 200.000,-- hier einen kleinen Bauernhof ("nix wia nua Oabeit.") um ATS 220.000,-- gekauft. Ich bekomme zur Begrüßung einen guten Zwetschkernen, ein paar Freunde von Charly sind da und einer (ein ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, hat uA das Freundschaftsspiel Österreich - Norwegen am 20.11.2002 im Happelstadion geleitet) bereitet gerade Hirschleber zu. A Country for Old Men, der Bootsclub.


Charly bringt uns in einem Hotel unter, das schon bessere Zeiten gesehen hat und noch immer sehr viel Charme aus diesen verströmt.

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