Nagymaros

dort hätte auch ein Irrsinnskraftwerk entstehen sollen. Die Pläne dafür wurden etwa zeitgleich mit denen für Hainburg aufgegeben, von den 3 Stufen blieb nur Gabčíkovo über - schlimm genug.

Wir fahren die 15km die Mosoni Duna wieder runter, brauchen dafür eine gute, schöne Stunde. Wir begegnen ein paar Daubelfischern auf Zillenkränen und vielen Reihern und Kormoranen. Die Fahrt 100km die Donau bergab ist ein bisserl durchwachsen - sehr schöne Landschaften bei blauem, nur mit Schäfchenwolken beflecktem, Himmel und strahlendem Sonnenschein, nur: ab Komárno/Komárom wirds immer windiger.

Lebhafter unterer (=der Strömungsrichtung der Donau entgegengesetzter) Wind macht Zillenfahrern wenig Freude, wenn sie die Donau zu Tal befahren. Recht ruppig wird die Fahrt gegen die mit kleinen Schaumkronen versehenen Wellen, man braucht das ganze Schlechtwetterg'wand und ist sehr schnell patschnass. Schaut für die zahlreichen Badenden, die sich an den schönen Ufern der Donau in der Sonne wälzen sicher seltsam aus: an diesem heißen Sommertag sind da 2 auf der Donau unterwegs und schauen aus wie Nordseefischer im Winter.

In Esztergom, im schönen Yachtclub "Nautica", machen wir eine kurze Pause. Wir treffen die britischen Pensionisten wieder, die seit gestern hier liegen und tratschen mit dem Hafenbesitzer Attila Papp. Ein wirklich Donaukundiger, er war 3x mit dem Boot am Schwarzen Meer, erzählt von Dodo aus Bratislava (muss ein wilder Hund gewesen sein), der heuer verstorben ist und gibt uns gute Tipps für die Weiterfahrt.

Ab Esztergom wird die durchfahrene Landschaft abwechslungsreicher. Die Donau mäandert sich in schönen Schlingen durch das Ungarische Mittelgebirge - auch der Wind wird schwächer. Nach einer fast 180°-Schlinge ist hoch über der Donau die Festung Visegrád zu sehen. Gegenüber liegt unser Ziel: Nagymaros. Der tägliche Wolkenbruch erwischt uns beim Festmachen - wurscht, nass sind wir sowieso.