Der Pfingstsonntag ist erwartungsgemäß. Nachdem gestern lange Musik am Hauptplatz gespielt, im Hotel eine große Hochzeit gefeiert wurde, und überhaupt scheinbar alle lange auf waren, liegt das sonnendurchglühte Baja am Vormittag wie ausgestorben da. Keine Menschen, keine Autos, sehr angenehm um durch die Stadt zu spazieren.
Wir gehen auch in den Hafen um die Hafengebühr abzuliefern, da liegen 2 neue Boote, eines mit deutschem, und eines mit Wiener Kennzeichen. Mit dem Wiener Boot, der Mary-Rose, sind 3 witzige Wachauer unterwegs, auch Richtung Schwarzes Meer.
Die haben viel guten Wein eingebunkert - wir nutzen die Infrastruktur der Marina (ein Partyzelt mit Plastiktisch und -sesseln), der Weisse und das Mineral sind gut gekühlt, das Zelt bietet Schatten und ein Lüfterl optimiert die Situation. Ich möchte mich mit einer Flasche Uhudler revanchieren - nur liegt die hochsicher verwahrt im Stauraum der Luzilla, Schlüssel haben wir keine mit. Die gute Martina geht ins Hotel die Schlüssel holen, und kommt ewig nimmer z'rück. Dann kommt sie doch, hat gute Sachen eingekauft (Grammelpogatscherl und salziges Topfengebäck) aber keine Schlüssel, weil nämlich: in unserem Zimmer (genauer gesagt: im Vorzimmer unserer quasi Suite) ist ein Teil der Decke heruntergebrochen. Wir gehen gemeinsam zurück ins Hotel - nix ist passiert: unsere große Tasche und deren Inhalt sind ein bisserl dreckig, der Großteil des Schutts ist schon weggeräumt, wir bekommen ein anderes Zimmer ab dem nächsten Tag zugesichert - passt. Weiter gehts mit Uhudler im Hafen und wir brechen auf zum Abendessen gleich gegenüber auf der Petőfi-sziget.
Ein Künstler, wer eine solche Fischsuppe in großen Kesseln über offenem Feuer zubereitet. Sehr angenehmer Wein dazu und Szódavíz aus Siphonflaschen (wir befinden uns im Ursprungsland meines heißgeliebten Getränks und der dazugehörigen Behälter). Auch der Besitzer des deutschen Bootes (Johannes Tilly) stößt zu uns. Nur die 3 lauten, professionellen Karaokesänger trüben das absolute Glück und treiben uns wieder in den Yachthafen unter das Partyzelt. Johannes spielt Gitarre und Mundharmonika, singt dazu, die Weinvorräte unserer Boote sind unerschöpflich - es wird schon hell als ich endlich ins Hotel zurückfind.
Pfingstmontag gehen wir entspannter an - wir beziehen das neue Zimmer, das noch ein bisserl größer ist, und 3 Fenster Richtung Kanal bietet. Erst am Nachmittag gehen wir zum Boot und fahren die Donau 5km zu Tal, wo es angeblich Badegelegenheiten gibt.
Und was für Badegelegenheiten das sind. Viele Inseln und Sandstrände säumen das Donaufer hier. Viel los (Feiertag), obwohl diese Plätze nur per Boot zu erreichen sind. Auf einer großen Insel fahr ich mit der Luzilla auf so einen Donausandstrand (sowas kann sie gut) - traumhaft!
Die Donau hat eine angenehme Schwimmtemperatur, ganz feiner Donausand am Strand und dahinter Natur pur.
Im Hafen liegt jetzt ein deutsches Segelboot. Ein nettes bayrisches Paar, sie sind seit Kelheim unterwegs, Ziel: Griechenland, und haben noch keine Fischsuppe gegessen. Das kann nicht so bleiben, ab ins Fischrestaurant. In unserer Suppe ist diesmal Wels, und vorher gibts die auf der Reise liebgewonnenen Haltepertő (Welsgrammeln) mit Zwiebel.
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