Montag, 4. Juli 2011

Stromkilometer 1041 RU Golubac (Голубац)

Ein super Bootfahrtagerl erwischt gestern. Man spürt dass die Save der größte Zubringer der Donau ist - nach Belgrad ist die Donau noch breiter und öffnet sich immer wieder zu kilometerbreiten "Seen" mit vielen Inseln im Strom. Zum 1. mal hab ich kleine Probleme mich zu orientieren, so oft teilt sich der Fluss und bietet verschiedene Weiterfahrmöglichkeiten.


Ein Traum, unter cummulusbeflocktem Blauhimmel über die spiegelglatte Donau zu gleiten. Vorbei an Smederevo (kurze Zeit Hauptstadt Serbiens) mit seiner imposanten Befestigungsanlage.


Vorbei an Ram und der Nera-Mündung. Seit Belgrad wird die Landschaft immer hügeliger. Am Horizont sind auch höhere Berge zu sehen, die Karpaten?


Ab der Nera ist das linke Flussufer rumänisches Staatsgebiet, ich darf dort nicht anlegen, bis ich aus Serbien aus- und wieder in die EU einklariert habe. Ich darf aber mein Mobiltelefon in ein ein rumänisches Netz einbuchen, wodurch es wieder benutzbar wird.


Sehr beeindruckend ist der letzte Stausee. Am südlichen Ufer ist die kleine Stadt Golubac zu sehen, ein bisserl weiter östlich die Ruine der gleichnamigen Festung, in der Mitte eine große Insel und beim südöstlichen Ausgang die erste Stromenge des eisernen Tores. Die Donau, die sich die letzten 1000 Kilometer relativ frei ausbreiten konnte muss sich ab hier auf einer Strecke von 110 Kilometer durch enge Schluchten zwängen.

Ich verhefte die Luzilla im kleinen, verkrauteten Hafen von Golubac, frage an der Tankstelle daneben, ob das OK ist und ernte freundliche Verwunderung: natürlich, für das wäre er ja da, der Hafen. Hafen, Tankstelle, Supermarkt, Cafe, Restaurant und Mietappartments (mit einem Appartement mit Balkon für mich), alles gleich beinand - super!


Golubac ist ein netter, verschlafener Ort in wunderbarer Lage am Stausee mit Blick auf die Festung. Die tägliche Fischsuppenration kommt in ausgezeichneter Qualität mit frischem, heißem Fladenbrot daher, Zander, Weißwein, Slibo, Kaffee, einschlafen zu Froschgequake.


Heut früh schaut alles ein bisserl anders aus, die Wolkendecke mit ihren dunkelgrauen Stellen hat mich wieder eingeholt. Windig ists auch, gut für die Segler am Stausee, suboptimal für mich - naja, man muss ja nicht gleich weiterfahren...

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